• Expertentipps

“Green Immo”-
Vertikale Gärten:
Mehr Natur und mehr Wert für Immobilien

14.05.2025
  • Expertentipps

Nach­haltige Immo­bilien bieten erwiesen­er­maßen gute Vermö­genswerte und Mieterträge. Doch wie kann eine Bepflanzung von Außen­flächen diesen Effekt und damit ihre Attrak­tiv­ität im Markt steigern? In der aktuellen Ausgabe des Valdivia News­room beleucht­en wir die Möglichkeit­en, mit einem „XXGreen-Konzept“ nicht nur Klimaschutz und Nach­haltigkeit zu stärken, sondern auch die Nutzungsqual­ität und den Wert von Immo­bilien zu steigern. Wie schon bei den Ding­bats und dem Büroleer­stand rückt damit dies­mal das Produkt selb­st in den Fokus unser­er Tipps zur Immobilienvermarktung.

Green Build­ing: Chan­cen und Hürden

Wie ist der Stand beim „Grünen Bauen“? Ansätze wie das Heizungs­ge­setz, Passivhäuser und das Bauen mit Holz weisen in die richtige Rich­tung. Dennoch scheint die Gesam­ten­twick­lung aktuell noch eher verhal­ten1:

  • 2024 gener­ierte Nach­haltigkeit zwar immer noch eine leicht steigende Nach­frage und posi­tive Werten­twick­lung. Insge­samt spielte dieser Faktor jedoch bei der Bewer­tung und Erträ­gen von Immo­bilien und Baupro­jek­ten nicht die erwartete, über­ra­gende Rolle.
  • Als größte Hürden nannten die Studienteilnehmer:innen die hohen Initialkosten für eine nach­haltige Bauweise und entsprechende Mate­ri­alien. Ein weit­er­er Hemm­schuh ist das Fehlen geeigneter Fach­leute und Qual­i­fika­tio­nen, gefol­gt von fehlen­den oder hinder­lichen geset­zlichen Rahmenbedingungen.

Grün­er Mehrw­ert, brauner Rabatt

Nach wie vor gibt es viele gute Gründe für Investi­tio­nen in „Grüne Immo­bilien“.  Denn sie helfen nicht nur dem Klimaschutz. Eine Studie2 von ImmoScout24 und des Bundesver­ban­des energieef­fiziente Gebäude­hülle e.V. (BuVEG) aus dem Jahr 2022 zeigt, dass energieef­fiziente Gebäude auch beson­ders rentabel sind:

  • Immo­bilien mit einem gerin­gen Energie­ver­brauch erziel­ten durch­schnit­tlich 22 % höhere Verkauf­spreise als Vergle­ich­sob­jek­te mit schlechter Gebäude­hülle. In der Spitze wurden bis zu 35 % erreicht.
  • Beson­ders gute Vergle­ich­swerte erre­icht­en energieef­fiziente Objek­te in zwei Alter­sklassen: Altbaut­en bis Baujahr 1949 mit 25 % höherem Wert und Neubaut­en aus den Jahren 1991 bis 2018 mit 23 % höherem Wert.

Ausgew­ertet wurden 155.000 Wohnob­jek­te und nach Lage (Stadt, Umland, ländliche Region) sowie Baual­ter­sklassen miteinan­der verglichen. „Energieef­fizient modernisierte Gebäude sind nicht nur auss­chlaggebend für deut­lich mehr Klimaschutz. Sie sind ein maßge­blich­er Faktor zur Wert­steigerung einer Immo­bilie“, fasste Jan Peter Hinrichs, Geschäfts­führer des BuVEG das Ergeb­nis zusammen.

Zu ähnlichen Ergeb­nis­sen kommt auch die bere­its erwäh­nte RICS-Studie1: Fast die Hälfte der Teilnehmer:innen bezif­fert den Mehrw­ert nach­haltiger Gebäude höher als den vergle­ich­bar­er, nicht-nach­haltiger Objek­te; gleich­es gilt laut 44 % für entsprechende Mieterträge. Bemerkenswert ist auch, dass ca. ein Drit­tel der Teil­nehmenden zwar keine Aufschläge für Nach­haltigkeit berech­net, jedoch für nicht-nach­haltige Immo­bilien einen „braunen Rabatt“ auf Wert oder Mieten veranschlagt.

Blühende Aussicht­en im Vertikalen Garten

Eine neue Dimen­sion der Nach­haltigkeit erwächst aus der Idee einer Bepflanzung von Däch­ern und – beson­ders markant – Fassaden. Diese äußere Begrü­nung ergänzt vor allem bere­its nach­haltig ausgelegte Immo­bilien zu einem „XXGreen-Objekt“ – mit zahlre­ichen, geld­w­erten Vorteilen3/4:

  • als architek­tonis­che Aufw­er­tung, z. B. durch eine optis­che Hervorhe­bung von Fassaden­teilen, zur Gliederung bzw. Indi­vid­u­al­isierung des Baukör­pers sowie die Schaf­fung von Natur­räu­men für Balkone und Loggien;
  • als zusät­zliche Wärmedäm­mung bei hohen wie niedri­gen Außen­tem­per­a­turen sowie durch die Minderung der Windkühlung;
  • als Lärm­schutz, Regen­spe­ich­er und durch Verbesserung der Biodiversität;
  • als natür­lich­er Schutzschild gegen Schla­gre­gen, Hagel und UV-Strahlung;
  • als biophiler Faktor für mehr Leben­squal­ität und Wohlbefind­en bis hin zu phys­i­ol­o­gis­chen Wirkun­gen wie Senkung des Blut­drucks und Stress­min­derung für Nutzer:innen.

XXGreen erhöht nicht nur den Gebäudew­ert und opti­miert die Energie- und Betrieb­skosten­bi­lanz, sondern verlei­ht der Immo­bilie auch ein attrak­tives, nach­haltiges Image. Beson­ders die Vermark­tung der Immo­bilie prof­i­tiert von der posi­tiv­en Ausstrahlung eines „vertikalen Gartens“. Zwar gibt es bislang noch zu wenige solch­er Gebäude für direk­te Vergle­iche, doch eine nieder­ländis­che Studie5 zeigt bere­its vielver­sprechende Ergeb­nisse: Begrünte Außen­fas­saden an Ladengeschäften ziehen mehr Kund­schaft an und können den Umsatz um bis zu 12 % steigern.

So wach­sen Ihre Chan­cen mit XXGreen

Die großflächige Begrü­nung von Dach und Fassade ist eine wertvolle Investi­tion in die Zukun­ft einer Immo­bilie, die sich langfristig durch zahlre­iche Vorteile auszahlt. Zwar ist anfangs ein gewiss­er Mehraufwand nötig – zum Beispiel für geeignete Behäl­ter, eine Wasserver­sorgung für Trock­en­pe­ri­o­den und ein Budget für die regelmäßige Grünpflege. Im Bestand muss gegebe­nen­falls ein neuer, wurzelfester Außen­putz aufge­bracht werden, um die Bausub­stanz opti­mal zu schützen. Doch es gibt bere­its Projek­te, die dazu gezielt kostengün­stige Lösun­gen erforschen wie das der Frank­furter DGJ Architek­tur für die Genossen­schaft „Wohn­Werk Mannheim eG“, beschrieben in der Ausgabe 1.2024 des Maga­zins „Quarti­er“.

Auch sollte eine Außen­be­grü­nung nicht als „Feigen­blatt“ für Green­wash­ing dienen. Ein XXGreen-Konzept kann nur dann als Vermark­tungs- und Preis­ar­gu­ment wirk­sam werden, wenn das Objekt ausweis­lich energieef­fizient und nach­haltig ausgelegt ist. Stim­men aber Optik und Zahlen, so bietet die Kombi­na­tion aus nach­haltigem Gebäude und kreativ­er Begrü­nung selb­st in schwieri­gen Märk­ten gute Vermarktungschancen.

Quel­len­verze­ich­nis

  • „RICS sustain­abil­i­ty report 2024“, Royal Insti­tu­tion of Char­tered Survey­ors (RICS), London 2024
  • „Steigerun­gen der Preise und Nach­frage von energieef­fizien­ten Immo­bilien in Deutsch­land im Jahr 2022“, ImmobilienScout24 im Auftrag des Bundesver­bands energieef­fiziente Gebäude­hülle e.V. (BuVEG), Berlin 2022
  • „Fassaden­be­grü­nun­gen in Innen­städten – Hand­lungsan­sätze für Karl­sruhe im inter­na­tionalen Vergle­ich“, Lilian Span­nagel (Päda­gogis­che Hochschule Karl­sruhe, Insti­tut für Biolo­gie und Schul­gar­te­nen­twick­lung), Karl­sruhe 2021
  • „Poten­tiale von Gebäude­hüllen zur Reduzierung der Hitzeen­twick­lung und der Verbesserung der Luftqual­ität im urba­nen Kontext“, Fraun­hofer Insti­tut für Bauphysik IBP im Auftrag des Bundesver­bands energieef­fiziente Gebäude­hülle e.V. (BuVEG), Stuttgart 2017
  • „Groene winkel­ge­bieden goed voor mens, natu­ur, klimaat en economie“ (dt.: „Grüne Einkauf­s­zo­nen gut für Menschen, Natur, Klima und Wirtschaft“), Konin­klijke Verenig­ing van Hove­niers en Groen­voorzieners (VHG), 2020

(Bildquelle: istock­pho­tos)

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