Zum Kerngeschäft im Immobilienmarketing gehört der Verkauf bestehender Objekte. Einen besonders wirksamen Expertentipp dazu haben wir bereits mit dem Staging vorgestellt. In dieser Ausgabe der Reihe geht es nun darum, wie sich ein Objekt ohne aufwändige Baumaßnahmen und zu relativ günstigen Kosten marktfähiger machen lässt.
Wenn andere Lösungen nicht bezahlbar sind
Unbestritten ist eine gründliche, idealerweise auch energetische Sanierung der beste Weg, ein Gebäude für den Verkauf aufzuwerten. Doch manchmal reicht das Budget einfach nicht – gerade bei Objekten, die man lieber heute als morgen aus dem Portfolio abstoßen möchte. Natürlich geht es hier nicht um Tricksereien. Doch manches Objekt ist in besserem Zustand, als es auf den ersten Blick wirkt. Da ist es kein Betrug, das immer noch Vorhandene in ein möglichst günstiges Licht zu rücken.
Zwei Methoden stellen wir dazu vor, die vor allem in Kombination Ihre Chancen steigen lassen: die Außenreinigung und die Architekturfotografie. In beiden Fällen raten wir jedoch, Fachleute zu beauftragen. Denn „Sparsamkeit beim Sparen“ ist hier riskant beziehungsweise lohnt sich nicht. Wir sagen Ihnen, weshalb:
Frischer Glanz durch Fassadenreinigung
Bei intaktem Verputz lässt eine Außenreinigung selbst den einfachsten Zweckbau besser dastehen – auf Abbildungen ebenso wie für Kaufinteressenten vor Ort. Fassadenreinigung ist eine äußerst günstige und gleichzeitig schnelle Methode, Ihr Objekt auf Vordermann zu bringen. Ca. 20 — 35 €/m² geben Fachbetriebe als Preis dafür an. Weitere Kosten entstehen, falls eine Hebebühne (100 — 200 €) oder ein Gerüst (5 — 15 €/m²) nötig sind. Ein Fachbetrieb ist aber auch dringend zu empfehlen:
- Betriebe, die mit den regionalen Gegebenheiten vertraut sind, können Art und Grad der Verschmutzung und damit auch den konkreten Reinigungsaufwand am besten einschätzen.
- Diese Erfahrung hilft auch bei den vielen unterschiedlichen Außenmaterialien und Verputzen, die man heute an Fassaden findet. Denn nur ein Fachbetrieb hat für jeden Untergrund die richtigen Geräte, Mittel und Methoden, die keine Schäden hinterlassen.
- Wo kein geeigneter Abfluss besteht, kann ein Fachbetrieb – meist gegen eine geringe Pauschale – außerdem das Schmutzwasser entsorgen.
Licht und Blickwinkel machen den Unterschied
Unbestritten kann man heute mit der Kamera im eigenen Smartphone und etwas Übung gute Fotos schießen – für den Alltagsgebrauch. Sie wollen jedoch potenzielle Käufer ansprechen und einen marktgerechten Preis erzielen. Da zählen auch Kleinigkeiten in der Darstellung. Das können Sie selbst in Architekturmagazinen oder Fotoausstellungen leicht nachvollziehen: Profi-Fotografen haben einfach ein geschultes Auge für die beste Position, den richtigen Winkel und eine vorteilhafte Beleuchtung.
Wer auf Architekturfotografie spezialisiert ist, besitzt außerdem eine entsprechende Ausrüstung. Vor allem weiß er oder sie, wie man das häufigste Problem bei Gebäudefotos vermeidet, stürzende oder verzerrte Linien. Und wenn schließlich hundert oder mehr Fotos „im Kasten“ sind, haben Profis die Erfahrung, um die wirksamsten auszuwählen. Gewiss müssen Sie nicht für jedes Objekt gleich einen Star der Zunft engagieren. Dennoch werden Sie überrascht sein, wie sich durch professionelle Fotografie auch unscheinbare Gebäude plötzlich sehr viel wirksamer präsentieren.