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Employer Branding
& Recruiting:
Generation Z:
Die Kandidatenreise geht weiter.

25.08.2025
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Gener­a­tion Z — Neugierig, offen, digital.

Ist die Gener­a­tion Z wirk­lich so anspruchsvoll und leis­tung­sun­willig, wie es manche Medi­en­berichte suggerieren? Im 2. Teil unser­er Valdivia News­room-Reihe Employ­er Brand­ing & Recruit­ing spüren wir nun speziell den Mythen um die Arbeit­shal­tung junger Menschen nach. Wir wollen versuchen, diese Gener­a­tion etwas zu entza­ubern und Ihnen einige prag­ma­tis­che Tipps nennen, wie Sie gezielt Nach­wuch­skräfte im Alter von 16 bis 30 für Ihr Unternehmen gewin­nen können.

Eine Gener­a­tion wie – fast – jede andere

Sind junge Menschen heute zu anspruchsvoll, schw­er zu führen und wenig leis­tungs­bere­it? Viele Studi­en1/2/3 zeich­nen ein anderes Bild: Ihre Ziele, Werte und Haltun­gen entsprechen mit weni­gen Ausnah­men denen der älteren Gener­a­tio­nen. Erfolg im Beruf wünschen sie sich zum Beispiel – genau wie die vorherge­hende Gener­a­tion Y – zu 62 %, während ausgerech­net die Baby Boomer hier mit 41 % deut­lich abfall­en3. Zwar legt die Gener­a­tion Z heute generell mehr Gewicht auf ausre­ichende Freizeit, eine sinnvolle Tätigkeit und Wertschätzung ihrer Arbeit als ihre Vorgänger. Doch in den meis­ten Punk­ten ist dieser Unter­schied geringer, als es manche Darstel­lun­gen glauben machen1/2:

  • Ein angenehmes Arbeit­skli­ma, ein gutes Einkom­men, inter­es­sante Aufgaben und eine sicheren Arbeit­splatz wünschen sich alle Alters­grup­pen gleicher­maßen am häufigsten.
  • Auch Flex­i­bil­ität in jeder Form ist allen wichtig, ob fürs Home­of­fice, bei den Arbeit­szeit­en oder durch Teilzeit. Im Zweifel sind diese Wünsche sogar wichtiger als Karriereaussichten.

Leicht erhöht ist bei jüngeren Arbeit­nehmenden vor allem eine Haltung1: Wenn bessere Bedin­gun­gen lock­en, ist die Wech­sel­bere­itschaft höher und eine Kündi­gung wahrschein­lich­er. Doch auch Beschäftigte von Ende 20 bis Mitte 50 sind ähnlich wech­sel­bere­it; nur die Baby-Boomer-Gener­a­tion ist deut­lich zurück­hal­tender mit einem raschen Arbeitgeberwechsel.

Im richti­gen Rahmen stimmt die Leistung

Den Wert von Arbeit sehen junge Menschen nicht anders als frühere Gener­a­tio­nen1/2. Sie denken in diesem Punkt über­raschend tradi­tionell und wünschen sich zum Beispiel Verbesserun­gen eher in Form einer Gehalt­ser­höhung als durch mehr Freizeit. Bei zentralen Themen wie Arbeits­be­din­gun­gen, Gehalt, zeitlich­er und räum­lich­er Flex­i­bil­ität, Wertschätzung, Eigen­ver­ant­wor­tung und Sinnge­bung brauchen Sie also kein Sonder­pro­gramm für die Gener­a­tion Z. Es reicht, auf der Höhe der Zeit zu sein und einen Arbeit­splatz anzu­bi­eten, der für alle Alters­grup­pen attrak­tiv erscheint:

  • Wichtig ist eine offene, klare Kommu­nika­tion des Purpose und der Entwick­lungsmöglichkeit­en einer Stelle, letztlich eines Mehrw­erts der ange­bote­nen Arbeit.
  • Stan­dard-Bene­fits wie der sprich­wörtliche Obstko­rb soll­ten zwar nicht fehlen, doch sie reichen nicht mehr. Beson­ders wichtig sind eine hohe Flex­i­bil­ität bei Arbeit­sort und ‑zeit­en. Eben­so soll­ten die Extras flex­i­bel auf verschiedene Bedürfnisse einge­hen, zum Beispiel durch eine Wahl zwis­chen Dien­st­fahrrad, kosten­los­er E‑Ladestation oder ÖPNV-Ticket.
  • Ein sehr attrak­tives Extra ist eine erweit­erte betriebliche Vorsorge, bei der Sie auch die Arbeit­nehmer­beiträge anteilig oder sogar voll­ständig übernehmen.
  • Bewer­bung­sprozesse soll­ten schnell, trans­par­ent und fair verlaufen (dazu mehr im 3. Teil der Reihe), die Kommu­nika­tion durch Führungskräfte wertschätzend und auf Augenhöhe.
  • Feed­back-Gespräche sind heute keine Einbahn­straße mehr; jüngere Menschen wollen auch gehört werden, Verbesserun­gen einbrin­gen und Missstände offen ansprechen.

Wege zum Erfolg im Recruiting 

Im Medi­enkon­sum und damit in der Erre­ich­barkeit zeigen sich die vielle­icht deut­lich­sten Unter­schiede der Gener­a­tio­nen. Natür­lich nutzt auch die Gener­a­tion Z Stan­dard­me­di­en wie Jobbörsen und die Karri­ere­seit­en Ihrer Website. Zwei weit­ere Meth­o­d­en haben wir bere­its in unser­er News­room-Reihe zum Employ­er Brand­ing vorgestellt: Job-Events  als Forum für entspan­nte, persön­liche Kontak­te sowie Mitar­bei­t­ende, die als Botschafter Prax­is­bezug und Authen­tiz­ität vermit­teln. Ausge­sprochen alters­gerecht begeis­tern Sie junge Menschen außer­dem in diesen Medien:

  • Social Recruit­ing
    TikTok, YouTube und Insta­gram sind heute die wichtig­sten Kanäle, um junge Menschen zu erre­ichen; für Bewerber:innen mit akademis­chem Hinter­grund gehört auch LinkedIn in die Liste. Für manche Jobs können sich zusät­zlich Beiträge in passenden Reddit-Foren lohnen; beliebt sind hier neben Videos und Bildern auch Mikro-Cartoons, die soge­nan­nten Memes.
  • Video
    Die Gener­a­tion Z liebt unter­halt­same, kurze Video-Clips – zum Beispiel mit Einblick­en in den Betrieb­sall­t­ag oder Portraits der ausgeschriebe­nen Berufe. Sie gewin­nen an Authen­tiz­ität, wenn dabei jüngere Mitar­bei­t­ende selb­st zu Wort kommen. In der Machart können sich Videos auch an Format­en orien­tieren, die in der Ziel­gruppe allge­mein ange­sagt sind wie Musik-Clips oder span­nende, True-Crime-artige Mischun­gen aus Spiel­szenen und Dokumentation.
  • Land­ing­pages
    Als Zwis­chen­schritt zwis­chen medi­alen Kampag­nen und den Karri­ere­seit­en Ihres Unternehmens bieten sich einzelne, temporäre Land­ing­pages an. Hier können Sie in Text und Gestal­tung frei auf spezielle Ziel­grup­pen einge­hen oder beson­dere Inhalte hervorheben.
  • E‑Sports und Games
    Laut einer Bitkom­studie sind heute bis zu 90 Prozent der 16- bis 29-Jähri­gen als Comput­er- oder Videospieler:innen aktiv4. Dazu zählt auch der wach­sende Bere­ich der E‑Sports – mit einem Schw­er­punkt bei jungen Männern von 18 bis 245/6. Damit bieten Event-Spon­sor­ing und In-Game-Adver­tis­ing einen reizvollen und noch wenig genutzten Weg, junge Menschen der Gener­a­tion Z mit Stel­lenange­boten zu erre­ichen. Allerd­ings ist es für Nicht-Gamer schw­er zu beurteilen, welche Games geeignet sind und welche Botschaften in der Szene ankom­men; Insid­er soll­ten daher maßge­blich in die Planung und Umset­zung einge­bun­den werden.

Ehrliche Wertschätzung – das beste Rezept

Wer sich jungen Menschen ohne die Vorbe­halte nähert, die manche Medi­en gerne verbre­it­en, erken­nt schnell: Ihre Erwartun­gen an Arbeitswelt und Arbeit­ge­ber sind oft nachvol­lziehbar – und gar nicht so anders als die älter­er Gener­a­tio­nen. Sie brauchen keine Sonder­be­hand­lung, nur ein offenes Entge­genkom­men, klare Kommu­nika­tion und ein authen­tis­ches Auftreten. Wenn Sie als Arbeit­ge­ber bere­it sind, sich auf neue Ausdrucks­for­men einzu­lassen, und die eigene Attrak­tiv­ität sicht­bar machen, haben Sie bei der Gener­a­tion Z gute Chan­cen. Denn junge Menschen sind offen, wenn man sie ernst nimmt und wirk­lich erre­ichen will.

Quellen

  • „Umfrage Gener­a­tion Z“, repräsen­ta­tive Umfrage unter rund 3.000 Bundes­bürg­erin­nen und Bundes­bürg­ern im Alter von 16 bis 67 Jahren im Auftrag des Fahrzeugzulief­er­ers Conti­nen­tal, YouGov, Juli 2023
  • „Gener­a­tion Z“, HRtbeat-Studie, Vogel Commu­ni­ca­tions Group, Septem­ber 2024
  • „Gener­a­tio­nen in Deutsch­land – Umfrage zu Werto­ri­en­tierun­gen und Leben­se­in­stel­lun­gen“, Allens­bach­er Markt- und Werbe­träger­analyse AWA, IfD Allens­bach, Juni 2024
  • „Die Zukun­ft der Consumer Tech­nol­o­gy 2024“, Bitkom Research, Septem­ber 2024
  • „Inter­esse an E‑Sports“, YouGov Befra­gung, Juli 2023
  • „Bundesli­ga goes Esports“, Price­wa­ter­house­C­oop­ers Studie, Juli 2023

 

(Bildquelle: istock­pho­tos)

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