Baustellen sind ein Eldorado für kreative Außenwerbung. Nirgends sonst stehen solche Flächen zur Verfügung, nirgends sonst bietet ein Medium so viel Exklusivität. Ob 100 Meter Bauzaun oder die haushohe Gerüstbespannung: Wenn Bild und Botschaft stimmen, kann sich praktisch niemand einer solchen Werbung entziehen. Werbung am Bau ist daher ein Paradebeispiel für die Valdivia-Reihe zu Werbeformen, die speziell im Bau- und Immobilienbereich möglich sind.
Der Rahmen des Möglichen
Die naheliegendste und problemloseste Variante ist die Eigenwerbung. Sie können Ihr Projekt im Umfeld bekannt machen, Käufer oder Mieter suchen und sogar auf weitere Projekte Ihres Unternehmens hinweisen. Etwas schwieriger wird es, wenn Sie Ihre Werbeflächen an Dritte vermieten wollen. Da wollen die Nutzer natürlich sichergehen, dass die Werbung wahrgenommen wird. Und auch die Baubehörde hat ein Wörtchen mitzureden:
- Die Werbeflächen sollten gut sichtbar sein und nicht von Bäumen oder Gebäudeteilen verdeckt werden. Günstig ist auch eine verkehrsreiche Lage, z. B. an Kreuzungen, Durchgangsstraßen, Stadtbahnlinien oder Fußgängerzonen.
- Genehmigt wird kommerzielle Werbung für Dritte in der Regel nur an Baustellen in Misch- und Gewerbegebieten. Reine Wohngebiete sind ebenso ausgeschlossen wie Projekte im Auftrag der öffentlichen Hand. Beschränkungen gibt es auch, wenn Objekt oder direktes Umfeld unter Denkmalschutz stehen.
Das klingt nach einigem Aufwand, doch es lohnt sich: Je nach Flächengröße und Standort kann die Vermietung gutes Geld einbringen. Standardbespannungen an Gerüsten oder Zäunen werden meist in Zyklen zu je 28 Tagen vermietet; Sonderformate und Dauerinstallationen lassen sich dagegen nur als Einzelfall regeln.
Kreativität schafft Attraktivität
Über 6 oder 8 Stockwerke Höhe macht selbst ein Standard-Plakatmotiv gewaltigen Eindruck. Dies gilt verstärkt für den neuen Trend der sogenannten High-Impact-Werbung. Ganz nach der Devise “weniger ist mehr” sind High-Impact-Formate darauf ausgelegt, durch großflächige, kreative Gestaltung hohe Aufmerksamkeitswerte zu erzielen.
Wenn Sie die besonderen Möglichkeiten der Werbung am Bau voll ausschöpfen wollen, sollten Sie vor allem auf situationsbezogene, kreative Lösungen drängen. So ist der langgestreckte Bauzaun ideal, um ganze Geschichten zu erzählen oder zeitliche Entwicklungsschritte zu zeigen – z. B. auch in Comic-Form. Megaposter an Gerüsten dagegen wirken nicht nur aus der Nähe, sondern auch schon auf große Distanzen. Bild und Text sollten daher plakativ und einfach gehalten sein.
Weniger Spielraum bietet die Bautafel, deren Inhalte teilweise vorgeschrieben sind. Auch hier lassen sich aber ein ansprechendes 3D-Bild des Objekts, eine kurze Botschaft in der Unterzeile und eine Web-Adresse für weiterführende Informationen unterbringen.
Vom Torschild bis zur Lichtmalerei
Daneben gibt es auf einer Baustelle zahlreiche weitere Elemente, die als zeitweilige oder dauerhafte Werbeträger dienen können:
- Die Containerbatterie wird durch eine Bespannung in passenden Farbtönen zu einem „Geschmacksmuster“ für den späteren Bau.
- Eine einheitlich gestaltete Leit- und Sicherheitsbeschilderung unterstreicht Charakter und Zusammenhang von größeren Block- und Quartiersprojekten.
- Bauzäune können durch Aufsätze neue, ungewöhnliche Botschaften aussenden.
- Selbst Maschinen lassen sich in ein Gesamtkonzept einbinden: Wer war nicht schon fasziniert von nächtlichen Baustellen, über denen die Kräne farbige Linien aus Licht malen?
Achten Sie vor allem bei Ihrer Eigenwerbung aber auf ein einheitliches Konzept: Nur wenn die Darstellung aus einem Guss ist und eine klare Botschaft vermittelt, wird sie wirklich wirksam. Kein besonderes Konzept brauchen Sie übrigens für die beliebteste und kostengünstigste „Werbefläche“ für Ihren Bau: das Guckfenster im Zaun für neugierige Passanten.