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Staging:
Mehr als ein Appetitmacher

08.09.2021
  • Expertentipps

Wo es um die Vermark­tung von Immo­bilien geht, hat sich das Bild in den vergan­genen Jahren deut­lich verän­dert: Statt in leere Räume blickt man auf Mobil­iar und Einrich­tungse­le­mente. Dieses soge­nan­nte Stag­ing (von „stage“, engl. für „Bühne“) begann um 1970 in den USA und find­et heute – in real­er oder virtueller Form – auch bei uns breite Anwen­dung. Über den Nutzen dieses Verkauf­sin­stru­ments sprechen wir im aktuellen Valdivia Exper­ten­tipp.

Immo­bilien bess­er verkaufen

Anfänglich nur für Wohn­bere­iche einge­set­zt, werden heute auch Büroland­schaften durch Stag­ing attrak­tiv­er. Dies entspricht dem Trend der Zeit: Work-Life-Balance bedeutet für viele Interessent*innen auch eine freundlichere Einrich­tung der Arbeitswelt – selb­st wenn der eigene, feste Schreibtisch in vielen Betrieben der Vergan­gen­heit angehört.

Ob Wohn- oder Büroräume – der greif­barste Vorteil des Stag­ing sind gewiss die besseren Umsätze. Käufer*innen entschei­den sich leichter und akzep­tieren höhere Preise, wenn die Räume ein ansprechen­des Stag­ing zeigen. Dies bele­gen auch verschiedene Studi­en der Nation­al Asso­ci­a­tion of Real­tors (USA), die aktuell­ste von 20211:

  • Laut der teil­nehmenden Makler hat Stag­ing einen mittleren bis starken, posi­tiv­en Einfluss auf 91 % der Käufer macht.
  • 23 % der Makler beobachteten eine höhere Preisakzep­tanz (1 bis 5 % des Werts) im Markt für Objek­te mit Stag­ing. Vere­inzelt wurden auch Wert­steigerun­gen von bis zu 20 % erzielt.
  • 53 % der ange­bote­nen Objek­te konnten mit Stag­ing etwas bis deut­lich schneller verkauft werden.

Schnellere Abschlüsse und die Akzep­tanz höher­er Preise sprechen für sich. Beson­ders Objek­te, die aus irgen­deinem Grund schw­er verkäu­flich sind (Lage, Schnitt, Zustand etc.) bekom­men durch Stag­ing oft noch eine Extra-Chance.

Räume anschaulich machen 

Ein nicht zu unter­schätzen­der Aspekt ist, dass Stag­ing vielen Menschen hilft, sich die Dimen­sion von Räumen bess­er vorzustellen. Selb­st bei knappem Budget vermit­teln bere­its ein Stuhl und ein Tisch einen Anhalt­spunkt von Ausdehnung oder Platzver­hält­nis­sen. Frisches Grün verwan­delt dröge Büroeta­gen in einen Leben­sraum. Und immer häufiger ergänzt oder erset­zt virtuelles Stag­ing die Real-Ausstat­tung. Zwar sind bege­hbare 3D-Anwen­dun­gen bish­er selten. Virtuelle Mustere­in­rich­tun­gen bieten jedoch einen unschlag­baren Vorteil: Die Räume können unter­schiedlichen Wünschen und Bedürfnis­sen auf Knopf­druck angepasst werden, je nach Soft­ware inklu­sive vorhan­de­nen Mobil­iars, das in die Darstel­lung einge­fügt wird.

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Wie die genan­nten Beispiele zeigen, muss Stag­ing kein kost­spieliges Vermark­tungsin­stru­ment sein. Eine fach­liche Beratung und eine selb­st zusam­mengestellte Leih-Einrich­tung für eine durch­schnit­tliche Wohnung oder ein Team­büro gibt es schon für wenige Hundert Euro. Für hochw­er­tigere Immo­bilien sollte man allerd­ings nicht am falschen Ende sparen: Wohl rech­net man für ein profes­sionelles Real-Stag­ing mit ein bis drei Prozent eines mark­tkon­for­men Verkauf­spreis­es. Wie die zitierte Studie gezeigt hat, ist eine derar­tige Verkauf­shil­fe jedoch ihr Geld alle­mal wert. Weit­ere Infor­ma­tio­nen und Ansprech­part­ner – auch fürs Office Stag­ing – find­et man übers Inter­net oder die Deutsche Gesellschaft für Home Stag­ing und Re-Design (DGHR), im Web unter www.dghr-info.de.

Die genan­nten Zahlen und Beispiele bele­gen es: Stag­ing ist eine Win-Win-Strate­gie. Für Verkäufer steigt mit rela­tiv geringem Aufwand die Chance auf einen erfol­gre­ichen Abschluss. Für Käufer und vor allem die zukün­fti­gen Eigen­tümer oder Mieter wird das Ange­bot greif­bar­er, in manchen Fällen über­haupt erst vorstellbar.

1 2015 / 2021 Profile of Home Stag­ing — Nation­al Asso­ci­a­tion of REALTORS® Research Group