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Employer Branding — Folge 7:
Mit Social Recruiting Fachkräfte ansprechen

09.11.2022
  • Expertentipps

Digi­tal. Vernet­zt. Online: Inner­halb weniger Jahre sind die Sozialen Medi­en zu einem entschei­den­den Faktor in prak­tisch allen Lebens­bere­ichen gewor­den. Auch bei der Suche nach neuen Mitarbeiter*innen haben sie längst eine zentrale Funk­tion über­nom­men. Unternehmen erre­ichen hier eine große Zahl poten­zieller Interessent*innen zu vertret­baren Kosten. Zugle­ich ist „Social Recruit­ing“ eines der wirk­sam­sten Instru­mente fürs Employ­er Brand­ing – und knüpft unmit­tel­bar an unseren letzten Exper­ten­tipp in dieser Reihe an, die Einbindung von Mitarbeiter*innen wie in Employ­er Brand­ing 6: Mitarbeiter*innen als Marken­botschafter  beschrieben.

Mit Employ­er Brand­ing Vorsprung gewinnen

Der zunehmende Fachkräfte­man­gel beein­trächtigt auch die Immo­bilien­branche. Projek­te müssen auf Eis gelegt oder abge­sagt werden. 55 % der Immo­bilienun­ternehmen sehen darin laut einer aktuellen Studie bere­its ein Hemm­nis für Investi­tio­nen und damit ihre gesamte zukün­ftige Entwick­lung1.

Die gute Nachricht ist, dass Sie in diesem Umfeld mit einem konse­quenten Employ­er Brand­ing die Nase vorn haben können. Die Sozialen Medi­en mit ihren Format­en wie Bild, Video, Podcast etc. bieten viele Möglichkeit­en, Ihre Arbeit­ge­ber­marke lebendig werden zu lassen. Dies gilt bere­its für Ihre konkreten Stel­lenange­bote – ob als eigene Land­ing­page, auf Ihrer Website oder als Beitrag auf Face­book, LinkedIn, Insta­gram, YouTube oder TikTok.

Nach­haltige Strate­gie mit Rotem Faden

Die Königs­diszi­plin eines nach­haltig aufge­set­zten Social Recruit­ing ist jedoch die Langstrecke. Denn nicht jede*r poten­zielle Interessent*in ist gerade auf Jobsuche. Manche sind mit ihrer aktuellen Stelle zufrieden und einfach neugierig auf Optio­nen. Manche haben einen Karri­ere­plan und wollen erst ab einem bestimmten Zeit­punkt wech­seln. Berufseinsteiger*innen und ‑wechsler*innen suchen oft zunächst Orien­tierung­shil­fen. In all diesen Fällen sind die Sozialen Medi­en ein ideales Instru­ment zu Ansprache und Bindung. Die Arbeit­ge­ber­marke dient dabei als Roter Faden:

  • Sie hilft Ihnen, eine einheitliche Strate­gie zu entwick­eln: Welche Themen passen zu Ihrem Unternehmen als Arbeit­ge­ber? Wie laut­en Ihre wichtig­sten Botschaften?
  • Die Umset­zung steuert dann ein Redak­tion­s­plan. Damit legen Sie fest, in welchen Medi­en Sie welche Themen und Storys wie oft ansprechen. Übernehmen Sie sich dabei nicht: Posten Sie lieber gele­gentlich substanzielle Beiträge, als am Anfang ein Feuer­w­erk abzubren­nen, auf das nach weni­gen Monat­en nicht mehr viel Neues folgt.
  • Beherzi­gen Sie bei der Umset­zung möglichst die Grun­dregel „show, don’t tell“: Ist zum Beispiel Diver­sität ein Element Ihrer Arbeit­ge­ber­marke, muss dies nicht ständig gesagt werden. Viel überzeu­gen­der wäre in diesem Fall die Doku­men­ta­tion einer Projek­tar­beit in Video- und Textbeiträ­gen, in denen man einem divers aufgestell­ten Team über die Schul­ter schaut und die Mitglieder über ihre prak­tis­chen Erfahrun­gen sprechen.

Beliebte Medi­en­in­halte sind natür­lich Firmen-Events oder Bene­fits wie die betrieb­seigene Kita. Solche erfreulichen Zugaben machen Bewerber*innen leicht Appetit auf die Arbeit bei Ihnen. Acht­en Sie aber darauf, dass der Hauptzweck Ihres Employ­er Brand­ing nicht zu kurz kommt: Zeigen Sie auch die eigentliche Arbeitswelt. Sprechen Sie offen über Heraus­forderun­gen und Hürden, die zu Ihrer Arbeit oder Branche gehören – und natür­lich darüber, wie Sie als Arbeit­ge­ber Ihren Mitarbeiter*innen helfen, diese Hürden zu überwinden.

Social Recruit­ing – 3 prak­tis­che Tipps zum Abschluss

  • Mitarbeiter*innen sind die glaub­würdig­sten Fürsprech­er. Kurze, natür­lich wirk­ende Inter­views oder State­ments zur Arbeit in Ihrem Unternehmen oder einer ausgeschriebe­nen Stelle von zukün­fti­gen Kolleg*innen überzeu­gen bess­er als jedes formel­hafte Eigen­lob. Lassen Sie Mitarbeiter*innen ruhig direkt mit Interessent*innen inter­agieren. Wer ernsthaft Nega­tives vorbrin­gen will, wird sich heute sowieso auf kununu oder Glass­door auslassen.
  • Setzen Sie auf Ihrer Website im Bere­ich Jobs/Karriere soge­nan­nte Social Symbols der gängig­sten Plat­tfor­men ein. So können Ihre Mitarbeiter*innen oder andere Nutzer*innen inter­es­sante Stel­lenange­bote leichter teilen oder direkt an Freunde schicken.
  • Bleiben Sie authen­tisch: Kleine Pannen, mit Humor präsen­tiert, lock­ern Ihr Employ­er Brand­ing auf und lassen es ehrlich­er wirken als ein perfek­tes Hochglanz-Firmenportrait.

1 Human Resources Moni­tor „Immo­bilien­wirtschaft 2022“ der EBZ Busi­ness School Bochum, Okto­ber 2021