Auch Unternehmen der Bau- und Immobilienbranche brauchen heute zeitgemäße Merkmale, um sich am Arbeitskräftemarkt zu behaupten. Eines der heikelsten davon ist für viele Verantwortliche immer noch ein Bekenntnis zur Diversität. Doch es gibt niedrigschwellige Lösungen. Mit der allgemeinen Wertschätzung haben wir im letzten Valdivia Expertentipp (Employer Branding 3: Wertschätzung leuchten lassen — Valdivia (valdivia-consulting.com) dazu die Grundlage vorgestellt. In dieser Ausgabe wollen wir Ihnen nun Wege zeigen, wie Ihr Unternehmen Diversität fördern und nutzen kann, ohne sich gleich neu zu erfinden.
Optimale Leistung von allen – mehr Resilienz für das Ganze
Gelebte Diversität macht ein Unternehmen leistungsfähiger, innovativer und krisenfester. Von verschiedenartigen Erfahrungen und Sichtweisen profitieren alle – sofern sie offen miteinander umgehen. Doch Diversität bedeutet mehr, als bei der Teamsitzung auf die Ideen des Kollegen aus Syrien, der Frauen am Tisch oder eines Rollifahrers zu hören. Diversität ist sozusagen die andere Seite der Gleichbehandlung: Es geht nicht darum, alle über einen Kamm zu scheren, sondern die Menschen ihren speziellen Bedürfnissen entsprechend zu fördern … und sie so zu optimaler Leistung zu befähigen. Ein wichtiger Faktor sind dabei Soft Skills: Wo sich zum Beispiel die Spielfreude von Digital Natives und das Bauchgefühl der Alten Hasen konstruktiv ergänzen, darf man mit mehr und besseren Ergebnissen rechnen als bei einer Projektarbeit nach Schema F.
6 Tipps für den Start in die Vielfalt
- Gelebte Diversität beginnt im Kleinen – und Praktischen: zum Beispiel mit gezielt gemischten Teams oder Projektgruppen aus verschiedenen Abteilungen. Wenn Sie sich unsicher sind, ob es funktioniert, kann anfangs ein externer Trainer helfen, Pilotprojekte in Gang zu bringen.
- Fördern Sie den Austausch zwischen Jung und Alt, unerfahren und erfahren, etwa mit einem Buddy-Programm. Gewähren Sie dazu auch ein Zeit- und Finanzbudget, so dass für einen echten Austausch über konkrete Aufgaben hinaus ein Rahmen gesetzt ist.
- Fortbildungsförderung ist für alle Mitarbeiter*innen ein guter Motivationsfaktor. Wenn Sie in diesem Zusammenhang ausdrücklich auch Deutschkurse nennen, sprechen Sie auf elegante Weise auch engagierte Mitarbeiter*innen mit Migrationshintergrund
- Ähnliches gilt für eine betriebliche Gesundheitsförderung: Sie zeigen damit allen Mitarbeiter*innen Ihre Fürsorge und demonstrieren gleichzeitig mit einigen altersgerechten Programmen eine positive Haltung gegenüber älteren Kolleginnen und Kollegen.
- Hilfe bei der Organisation der Kinderbetreuung ist sicher bei allen Eltern willkommen, aber auch ein wichtiger Baustein der Frauenförderung. Möglich sind zum Beispiel spezielle Zeitkonten für junge Eltern oder eine betriebliche Kinderbetreuung. Falls Ihr Unternehmen zu klein ist: Warum nicht bei benachbarten Betrieben anfragen und eine gemeinsame Betreuung organisieren?
- Ein interner Diversity-Kalender nennt die Feiertage aller im Unternehmen vertretenen Gruppen – von Ostern über das Zuckerfest bis zum Christopher Street Day – mit dem jeweiligen Hintergrund. So wächst bei allen Mitarbeiter*innen das Bewusstsein für eine positive Vielfalt.
Und trauen Sie sich, vorhandene Vielfalt auch sichtbar zu machen: Zum Beispiel in Stellenanzeigen können Sie mehr tun, als die gesetzlich vorgeschriebene Geschlechterneutralität zu beachten. Weisen Sie auf Angebote wie die genannten hin – ebenso wie zum Beispiel auf eine rollstuhlgerechte Einrichtung. Nutzen Sie Ihre Website und sozialen Medien, um Mitarbeiter*innen mit verschiedenem Hintergrund ins Bild zu bringen und zu Wort kommen zu lassen. Selbst wenn es am Anfang nur wenige Einzelbeispiele sind: Entscheidend ist der erste, deutliche Schritt!