Der Kampf gegen den Plastikmüll in den Ozeanen hat erst begonnen. Doch er kennt bereits einige Helden, die im Rahmen des Möglichen beachtliche Erfolge erzielen. Einer davon ist 4ocean – bisher eines der wenigen kommerziell erfolgreichen Unternehmen, die weltweit die Ozeane säubern. 4ocean beschäftigt eigene, professionelle Crews, um Plastik und andere schädliche Abfälle aus dem Meer, aus Flüssen und an Küsten zu bergen. Lernen Sie in unserer Newsroom-Reihe Valdivia: Zukunft dieses wegweisende Unternehmen kennen – und wie Sie es unterstützen und dabei selbst profitieren können.
Abfallbeseitigung als Erfolgsrezept
Die Belastung der Ozeane mit Plastikmüll zu verringern, kann man getrost als Jahrhundertaufgabe bezeichnen. Schnelle Lösungen sind nicht in Sicht. Manche Wissenschaftler bezweifeln, ob es überhaupt je möglich sein wird, die Meere wieder vollständig von dieser Last zu befreien. Umso verdienstvoller sind Unternehmen und Projekte, die sich dennoch gegen Plastikflut und Pessimismus stemmen. Dies gilt besonders für 4ocean, einen Glücksfall, wenn man den Worten von Mitbegründer und CEO Alex Schulze folgt:
„Als ein Freund und ich das Unternehmen gründeten, waren wir einfach zwei Surfer, die versuchen wollten, den Ozean zu säubern. Wir hätten nie gedacht, dass unser bescheidenes, kleines Startup zu einem weltweiten Reinigungsunternehmen heranwachsen würde, das jedes Jahr Millionen Pfund an Abfall von den Ozeanen, Flüssen und Küsten des Planeten einsammelt.“ ((a))
Eine Hoffnung auch für Guatemala
Heute ist 4ocean ein weltweit operierendes Unternehmen und hat seit seiner Gründung 2017 über 15,4 Millionen Tonnen Plastikmüll eingesammelt. Längst ist der Betrieb nicht mehr auf die Müllsammlung mit den eigenen Crews und ihren 17 Booten beschränkt: Lokale Kräfte stellen die Armbändchen her, die die Erfolgsgeschichte von 4ocean begründet haben und heute gefragte Sammelobjekte sind. In Florida, Indonesien und Guatemala unterhält 4ocean Stützpunkte und hat zum Teil vor Ort selbst auch die Infrastruktur zur Abfallentsorgung aufgebaut.
Der Stützpunkt in Guatemala war es auch, der uns auf 4ocean aufmerksam gemacht hat, da wir dort bereits über die Stiftung Kinderzukunft aktiv sind und daher das Land auch insgesamt genauer beobachten. 4ocean arbeitet hier vor allem daran, dass der Plastikmüll gar nicht erst ins Meer gelangt. Der Hauptstützpunkt liegt in der Hafenstadt Puerto Barrios, zwei Außenstellen in den Küstenorten El Quetzalito und San Francisco del Mar. Von dort arbeiten die 4ocean-Plastikfischer auf dem offenen Meer, im Mündungsgebiet des stark verschmutzten Rio Motagua und entlang der Küsten am Golf von Honduras.
Vom Plastikmüll zum Sammelobjekt
Der Erfolg von 4ocean beruht auf einer einfachen Idee: Das geborgene Material wird sortiert, nach Möglichkeit recycelt und teilweise direkt in Produkte für den umfangreichen 4ocean-Shop verwandelt. Paradebeispiel sind die zahlreichen, teilweise von Künstlerhand entworfenen Armbändchen. Mit Kaufpreisen ab 20 US-Dollar finanziert man das Einsammeln und Verarbeiten von 5 US-Pfund (ca. 2,27 kg) Müll. Neben den Bändchen und anderem Schmuck bietet der Shop Kleidung, Haushalts- und Toilettenartikel, Taschen und vieles mehr – aus nachhaltiger Produktion, zumeist aus den recycelten Kunststoffen und immer mit einem Förderanteil für die Arbeit von 4ocean.
Unternehmen können die beliebten Bändchen ab 500 Stück zu einem Preis von je 15 US-Dollar erwerben – zum Beispiel als Give-away für Kundinnen und Kunden oder auf Messen, für die eigenen Mitarbeitenden und Team-Events. Dabei steht auch hier jedes Bändchen für 5 US-Pfund beseitigten Abfalls. 500 Bändchen „erkaufen“ also bereits über 1,1 Tonnen weniger Müll im Meer.
Partnerschaftsmodelle für Unternehmen
Unternehmen bietet 4ocean darüber hinaus verschiedene Partnerschaftsmodelle – und damit verbunden einen werbewirksamen Vorteil: „Eine Partnerschaft mit 4ocean bedeutet, sich an einer globalen Säuberungsaktion zu beteiligen. Wir sammeln Plastik, das die Ozeane verschmutzt, mit Transparenz, Verantwortlichkeit und Rückverfolgbarkeit, die von Dritten geprüft werden, um die Einhaltung hoher Standards zu gewährleisten.“ ((b))
Neben Spenden z. B. über einen Bändchenkauf ist für Unternehmen der Bau- und Immobilienbranche vor allem das Modell „Cleanup-Sponsor“ interessant: Sie finanzieren das Einsammeln einer bestimmten Abfallmenge und erhöhen so die Aufmerksamkeit für Ihre Leistungen, Events oder andere Aktivitäten. Herstellern von Kunststofferzeugnissen bietet 4ocean eine „Ocean Plastic Neutral“-Zertifizierung an. Händler können verschiedene Kooperationsmodelle nutzen, unter anderem als Wiederverkäufer von 4ocean-Artikeln.
Valdivia und das Meer – eine tiefgründige Verbindung
Tiefgang in der Leistung, Leidenschaft fürs Meer – so fanden wir unseren Namen Valdivia. Denn „Valdivia“ hieß das deutsche Forschungsschiff, das 1898 zu einer systematischen Erforschung der Tiefsee aufbrach. Geleitet wurde die Expedition von dem Zoologen Carl Chun (1852 — 1914) aus Höchst, heute Frankfurt am Main. Ausgerüstet mit den damals modernsten Forschungseinrichtungen, konnte die Valdivia Meerestiefen bis zu sechs Kilometern und mehr ausloten. Ferner besaß sie von Carl Chun entwickelte Spezialnetze, mit denen sie Flora und Fauna in fast jeder Tiefe sammeln und zur Untersuchung an die Oberfläche bringen konnte.
(Bildquelle: istockphotos)
(Quellen der übersetzten englischen Texte: https://www.4ocean.com/pages/missionhttps://www.4ocean.com/pages/partnerships)