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Die Plastikfischer von 4ocean:
Erfolg mit Kult-Armbändchen

28.05.2024
  • Zukunft

Der Kampf gegen den Plas­tik­müll in den Ozea­nen hat erst begonnen. Doch er kennt bere­its einige Helden, die im Rahmen des Möglichen beachtliche Erfolge erzie­len. Einer davon ist 4ocean – bish­er eines der weni­gen kommerziell erfol­gre­ichen Unternehmen, die weltweit die Ozeane säubern. 4ocean beschäftigt eigene, profes­sionelle Crews, um Plas­tik und andere schädliche Abfälle aus dem Meer, aus Flüssen und an Küsten zu bergen. Lernen Sie in unser­er News­room-Reihe Valdivia: Zukun­ft dieses wegweisende Unternehmen kennen – und wie Sie es unter­stützen und dabei selb­st prof­i­tieren können.

Abfallbe­sei­t­i­gung als Erfolgsrezept

Die Belas­tung der Ozeane mit Plas­tik­müll zu verringern, kann man getrost als Jahrhun­der­tauf­gabe beze­ich­nen. Schnelle Lösun­gen sind nicht in Sicht. Manche Wissenschaftler bezweifeln, ob es über­haupt je möglich sein wird, die Meere wieder voll­ständig von dieser Last zu befreien. Umso verdi­en­stvoller sind Unternehmen und Projek­te, die sich dennoch gegen Plas­tik­flut und Pessimis­mus stem­men. Dies gilt beson­ders für 4ocean, einen Glücks­fall, wenn man den Worten von Mitbe­grün­der und CEO Alex Schulze folgt:

„Als ein Freund und ich das Unternehmen grün­de­ten, waren wir einfach zwei Surfer, die versuchen woll­ten, den Ozean zu säubern. Wir hätten nie gedacht, dass unser beschei­denes, kleines Start­up zu einem weltweit­en Reini­gung­sun­ternehmen heranwach­sen würde, das jedes Jahr Millio­nen Pfund an Abfall von den Ozea­nen, Flüssen und Küsten des Plan­eten einsam­melt.“ ((a))

Eine Hoff­nung auch für Guatemala

Heute ist 4ocean ein weltweit operieren­des Unternehmen und hat seit sein­er Grün­dung 2017 über 15,4 Millio­nen Tonnen Plas­tik­müll einge­sam­melt. Längst ist der Betrieb nicht mehr auf die Müll­samm­lung mit den eige­nen Crews und ihren 17 Booten beschränkt: Lokale Kräfte stellen die Armbänd­chen her, die die Erfol­gs­geschichte von 4ocean begrün­det haben und heute gefragte Sammelob­jek­te sind. In Flori­da, Indone­sien und Guatemala unter­hält 4ocean Stützpunk­te und hat zum Teil vor Ort selb­st auch die Infra­struk­tur zur Abfal­l­entsorgung aufgebaut.

Der Stützpunkt in Guatemala war es auch, der uns auf 4ocean aufmerk­sam gemacht hat, da wir dort bere­its über die Stiftung Kinderzukun­ft aktiv sind und daher das Land auch insge­samt genauer beobacht­en. 4ocean arbeit­et hier vor allem daran, dass der Plas­tik­müll gar nicht erst ins Meer gelangt. Der Haupt­stützpunkt liegt in der Hafen­stadt Puer­to Barrios, zwei Außen­stellen in den Küstenorten El Quet­za­l­i­to und San Fran­cis­co del Mar. Von dort arbeit­en die 4ocean-Plas­tik­fis­ch­er auf dem offe­nen Meer, im Mündungs­ge­bi­et des stark verschmutzten Rio Motagua und entlang der Küsten am Golf von Honduras.

Vom Plas­tik­müll zum Sammelobjekt

Der Erfolg von 4ocean beruht auf einer einfachen Idee: Das gebor­gene Mate­r­i­al wird sortiert, nach Möglichkeit recycelt und teil­weise direkt in Produk­te für den umfan­gre­ichen 4ocean-Shop verwan­delt. Parade­beispiel sind die zahlre­ichen, teil­weise von Künstler­hand entwor­fe­nen Armbänd­chen. Mit Kauf­preisen ab 20 US-Dollar finanziert man das Einsam­meln und Verar­beit­en von 5 US-Pfund (ca. 2,27 kg) Müll. Neben den Bänd­chen und anderem Schmuck bietet der Shop Klei­dung, Haushalts- und Toilet­te­nar­tikel, Taschen und vieles mehr – aus nach­haltiger Produk­tion, zumeist aus den recycel­ten Kunst­stof­fen und immer mit einem Förder­an­teil für die Arbeit von 4ocean.

Unternehmen können die beliebten Bänd­chen ab 500 Stück zu einem Preis von je 15 US-Dollar erwer­ben – zum Beispiel als Give-away für  Kundin­nen und Kunden oder auf Messen, für die eige­nen Mitar­bei­t­en­den und Team-Events. Dabei steht auch hier jedes Bänd­chen für 5 US-Pfund beseit­igten Abfalls. 500 Bänd­chen „erkaufen“ also bere­its über 1,1 Tonnen weniger Müll im Meer.

Part­ner­schaftsmod­elle für Unternehmen

Unternehmen bietet 4ocean darüber hinaus verschiedene Part­ner­schaftsmod­elle – und damit verbun­den einen werbe­wirk­samen Vorteil: „Eine Part­ner­schaft mit 4ocean bedeutet, sich an einer glob­alen Säuberungsak­tion zu beteili­gen. Wir sammeln Plas­tik, das die Ozeane verschmutzt, mit Trans­parenz, Verant­wortlichkeit und Rück­ver­fol­gbarkeit, die von Drit­ten geprüft werden, um die Einhal­tung hoher Stan­dards zu gewährleis­ten.“ ((b))

Neben Spenden z. B. über einen Bänd­chenkauf ist für Unternehmen der Bau- und Immo­bilien­branche vor allem das Modell „Cleanup-Spon­sor“ inter­es­sant: Sie finanzieren das Einsam­meln einer bestimmten Abfall­menge und erhöhen so die Aufmerk­samkeit für Ihre Leis­tun­gen, Events oder andere Aktiv­itäten. Herstellern von Kunst­stof­ferzeug­nis­sen bietet 4ocean eine „Ocean Plas­tic Neutral“-Zertifizierung an. Händler können verschiedene Koop­er­a­tions­mod­elle nutzen, unter anderem als Wiederverkäufer von 4ocean-Artikeln.

Valdivia und das Meer – eine tief­gründi­ge Verbindung

Tief­gang in der Leis­tung, Leiden­schaft fürs Meer – so fanden wir unseren Namen Valdivia. Denn „Valdivia“ hieß das deutsche Forschungss­chiff, das 1898 zu einer system­a­tis­chen Erforschung der Tief­see aufbrach. Geleit­et wurde die Expe­di­tion von dem Zoolo­gen Carl Chun (1852 — 1914) aus Höchst, heute Frank­furt am Main. Ausgerüstet mit den damals modern­sten Forschung­sein­rich­tun­gen, konnte die Valdivia Meer­estiefen bis zu sechs Kilo­me­tern und mehr ausloten. Fern­er besaß sie von Carl Chun entwick­elte Spezial­net­ze, mit denen sie Flora und Fauna in fast jeder Tiefe sammeln und zur Unter­suchung an die Ober­fläche brin­gen konnte.

(Bildquelle: istock­pho­tos)

(Quellen der über­set­zten englis­chen Texte: https://www.4ocean.com/pages/missionhttps://www.4ocean.com/pages/partnerships)