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Engagiert für Meere und Klima – das “Alfred-Wegener-Institut”

10.12.2024
  • Zukunft

Vor vier Jahren hat uns die Fasz­i­na­tion für die Tiefen der Welt­meere zu unser­er Namenspa­tron­in geführt, dem Forschungss­chiff „Valdivia“. Im April haben wir in unser­er News­room-Rubrik Zukun­ft die Arbeit des Alfred-Wegen­er-Insti­tuts (AWI) und seines Flag­gschiffs „Polarstern“ vorgestellt. Ab sofort engagieren wir uns auch direkt – als Mitglied des AWI-Fördervere­ins, der u.a. wissenschaftliche Projek­te und Veranstal­tun­gen, die Öffentlichkeit­sar­beit und Lehrpro­gramme für Schulen unterstützt.

Warum das Alfred-Wegener-Institut

Seit weit über einem Jahrhun­dert werden die Tiefen der Welt­meere system­a­tisch erforscht. Dennoch ist das Wissen über sie immer noch begren­zt, und viele Ergeb­nisse führen zu mehr neuen Fragen als Antworten. Daher ist Meeres­forschung oft zunächst Grund­la­gen­forschung – die jedoch in engem Zusam­men­hang mit unserem täglichen Leben steht:

  • Die Wasser­massen der Ozeane sind der wichtig­ste CO2-Speich­er und Klimareg­u­la­tor der Erde. Als Verbindung zwis­chen den immer häufigeren und extremeren Wetter­ereignis­sen und dem glob­alen Klimawan­del haben sie einen weitre­ichen­den Einfluss, den wir bish­er noch immer nur unvoll­ständig verstehen.
  • Zugle­ich sind die Meere die größte verfüg­bare Ressource auf unserem Plan­eten. Sie bieten Nahrung, Erhol­ung, Verkehr­swege, Biodi­ver­sität und Rohstoffe.
  • Zu trau­riger Letzt ist die menschengemachte Verschmutzung der Ozeane inzwis­chen ein Prob­lem, das ohne Forschung kaum noch gelöst werden kann.

Zu all diesen Themen forscht das Alfred-Wegen­er-Insti­tut als inter­na­tion­al anerkan­ntes Kompe­tenzzen­trum der Polar- und Meeres­forschung. Dabei ist das AWI weltweit eine der weni­gen wissenschaftlichen Einrich­tun­gen, die in Arktis und Antark­tis gleicher­maßen aktiv sind. Es koor­diniert die deutsche Polar­forschung, erforscht aber auch die Nord­see und ihre deutschen Küsten­re­gio­nen. Mit sein­er inno­v­a­tiv­en Forschung, einer ausgeze­ich­neten wissenschaftlichen Infra­struk­tur und langjähriger Exper­tise leis­tet das AWI einen wesentlichen Beitrag, das Klim­ageschehen der Erde zu verste­hen – einen Beitrag, der in unseren Augen Bekan­ntheit und Unter­stützung verdient.

Polarge­bi­ete und Klima – Zusam­men­spiel mit vielen Fragezeichen

Starkre­gen, Hitzepe­ri­o­den – der Klimawan­del find­et inzwis­chen vor unseren Augen statt. Wir wissen, dass wir etwas dage­gen tun müssen. Doch dazu gehört ein tiefes Verständ­nis der Vorgänge: Was genau geschieht da? Was sind kurzfristige Schwankun­gen, was langfristige Trends? Wie hängen die verschiede­nen Ursachen zusam­men? Und welche Dynamik haben diese Prozesse?

Gerade die Polarge­bi­ete und ihre Meere spie­len eine zentrale Rolle im glob­alen Klimasys­tem. Als Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeres­forschung konzen­tri­ert sich das AWI daher vor allem auf die kalten und gemäßigten Regio­nen der Welt. Gemein­sam mit zahlre­ichen nationalen und inter­na­tionalen Part­nern versuchen die beteiligten Wissenschaftler:innen, die komplex­en Prozesse im Klim­ageschehen zu entschlüs­seln. Die Polar- und Meeres­forschung war schon zu Zeit­en “unser­er” Valdivia eine faszinierende wissenschaftliche Heraus­forderung. Heute ist sie ein Stück uner­lässlich­er Zukunftsforschung.

Auf Expe­di­tion im antark­tis­chen „Sommer“

Ein Beispiel für die Arbeit des Alfred-Wegen­er-Insti­tuts ist die aktuelle Expe­di­tion der Polarstern, des Flag­gschiffs der AWI-Flotte. Ab dem 24.12. ist sie im Weddellmeer unter­wegs , einem Gebi­et vor der Küste der Antark­tis mit einem reichen, vielfälti­gen Ökosys­tem. Hier leit­et das AWI seit eini­gen Jahren das „Hybrid Antarc­tic Float and Ocean Obser­va­to­ry“ (HAFOS) Projekt. Ziel des HAFOS ist es, die komplex­en Bewe­gun­gen des Schelfeis­es und die Wech­sel­wirkung mit den regionalen Meer­esströ­mungen zu beobacht­en. Dazu werden die Messun­gen von Forschungss­chif­f­en, fest instal­liert­er Geräte im Ozean und treiben­der Bojen kombiniert.

Bis heute hat das HAFOS zu einem besseren Verständ­nis von Meer­esströ­mungen beige­tra­gen und geholfen, Verän­derun­gen dieser Strö­mungen und damit Erwär­mung­sprozesse des Ozeans zu doku­men­tieren. Das Projekt konnte zeigen, wie bestimmte physikalis­che und chemis­che Prozesse im Meer verlaufen. Eine wichtige Erken­nt­nis daraus ist zum Beispiel, wie das Schmelzwass­er des Schelfeis­es vor der Küste des Konti­nents die glob­ale Ozeanzirku­la­tion, den Meer­esspiegel und die Speicherung von Kohlen­stoff beeinflusst.

Nun sollen neue Mess­geräte im Gebi­et des Weddellmeeres verankert und die Strö­mungen auch vom Schiff aus gemessen werden. Außer­dem entnehmen die Wissenschaftler: innen physikalis­che und biogeo­chemis­che Proben, um Stof­fkreis­läufe zum Beispiel von Kohlen­stoff, Stick­stoff, Schwe­fel und Phos­phor zu unter­suchen. Zuvor hat sich die Polarstern in ihrem “Neben­beruf” als Frachtschiff betätigt und die deutschen Antark­tis-Statio­nen Kohnen und Neumay­er III  mit Nach­schub versorgt.

Valdivia und das Meer – eine tief­gründi­ge Verbindung

Tief­gang in der Leis­tung, Leiden­schaft fürs Meer – so fanden wir unseren Namen Valdivia. Denn „Valdivia“ hieß das deutsche Forschungss­chiff, das 1898 zu einer system­a­tis­chen Erforschung der Tief­see aufbrach. Geleit­et wurde die Expe­di­tion von dem Zoolo­gen Carl Chun (1852 — 1914) aus Höchst, heute Frank­furt am Main. Ausgerüstet mit den damals modern­sten Forschung­sein­rich­tun­gen, konnte die Valdivia Meer­estiefen bis zu sechs Kilo­me­tern und mehr ausloten. Fern­er besaß sie von Carl Chun entwick­elte Spezial­net­ze, mit denen sie Flora und Fauna in fast jeder Tiefe sammeln und zur Unter­suchung an die Ober­fläche brin­gen konnte.

Gemein­sam mit dem Alfred-Wegen­er-Insti­tut laden wir nun auch Sie ein, die Forschungsar­beit zu unter­stützen, die einst mit Carl Chun begann und heute wichtiger und aktueller ist denn je: Wenn viele ein Weniges tun, ist doch am Ende viel getan!

(Bildquelle: Alfred-Wegen­er-Insti­tut)

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